Nutzt künstliche Intelligenz als Assistenten: Dr. Lars Greiffenberg, AbbVie
« Wer davon ausgeht oder der Meinung ist, dass in wenigen Jahren der Mensch als Forscher ausgedient hat, der liegt ziemlich falsch »
Warum haben viele Menschen beim Duschen die besten Einfälle – scheinbar von ganz alleine? Antwort: Weil sie dann ihren Gedanken freien Lauf lassen und sich nicht nur auf ein bestimmtes Problem konzentrieren. Dr. Lars Greiffenberg erklärt mit dieser Analogie das Prinzip, das seiner Zusammenarbeit mit künstlicher Intelligenz zugrunde liegt: Was wäre, wenn wir Computer für uns duschen ließen? Algorithmen „denken“ unvoreingenommen und ohne Pause und kommen so viel zuverlässiger auf neue Ideen als wir.
Der frühere Vollblutwissenschaftler kümmert sich heute um Wissensmanagement, genauer gesagt um die Digitalisierung der wissenschaftlichen „Library“: Algorithmen lesen riesige Mengen an Informationen, die zu einer bestimmten Krankheit vorliegen. Steht dort, Protein A agiere mit Protein B, und steht anderswo, Protein B sei mit Krankheit x verknüpft, so zieht der Algorithmus aus diesem verknüpften Wissen die Schlussfolgerung: Es existiert auch eine Verbindung zwischen Protein A und Krankheit x.
Für Dr. Lars Greiffenberg ist Smart Data allein jedoch nicht der Schlüssel, sondern entfaltet nur in Zusammenarbeit mit dem menschlichen Gehirn seine Potenziale: Wissenschaftler werden weiterhin diejenigen sein, die digital gewonnene Erkenntnisse einordnen und bewerten.