Arbeiten mit sicherer Perspektive
Die Pharmaforschung bietet eine große Vielfalt an Berufen, die alle eines gemeinsam haben: Sie bieten eine sichere Jobperspektive.
Die im vfa organisierten forschenden Pharma-Unternehmen beschäftigen in Deutschland rund 100.000 Menschen. Die innovative Branche ist hier auf die Entwicklung und Produktion komplexer Wirkstoffe und Arzneimittel spezialisiert. Entsprechend hoch ist das Qualifikationsniveau: 41 Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten gehen Spezialist:innen- und Expert:innentätigkeiten nach, die vielfach mit akademischen Qualifikationen verbunden sind. Knapp die Hälfte sind Fachkräfte mit anerkannter Berufsausbildung. (Mehr Infos & einen Podcast zum Thema gibt es hier: Attraktive Arbeitswelten)
Das Spektrum der Berufe reicht vom Laborant:innen, Pharmakante:innen oder pharmazeutisch-technischen Assistent:innen (PTA) über Ingenieur:innen für Verfahrenstechnik bis hin zu klassischen Berufen in der Forschung wie Molekularbiolog:innen oder Mediziner:innen. In der Pharmaproduktion wiederum ist auch ein Quereinstieg aus anderen Branchen möglich – etwa für Lebensmitteltechniker:innen oder Industriemechaniker:innen. Inzwischen hat auch die Digitalisierung viele weitere Berufe geschaffen: Vom IT-Logistiker über den IT-Consultant bis zum Data Scientist gibt es eine hohe Nachfrage in diesem Bereich.
Zudem arbeiten Spezialist:innen in Zulassungsabteilungen, im Produktmanagement und im Außendienst: Medikamente sind schließlich stark erklärungsbedürftige Produkte. Zunehmende Bedeutung haben in den Firmen auch Abteilungen für den „Market Access“, die sich um all die Anforderungen kümmern, die Medikamente erfüllen müssen, um auf den Markt zu kommen und von Krankenkassen erstattet zu werden. Knapp ein Viertel der Pharma-Beschäftigten ist mit Forschung und Entwicklung befasst, etwa ein Drittel arbeitet in einem Produktionsberuf. Der Rest verteilt sich auf Tätigkeiten wie Unternehmenssteuerung, Vertrieb und IT.
Spannende Einblicke in die unterschiedlichen Berufe und Tätgikeiten gibt es hier.
Die Pharma-Industrie ist für Frauen eine vielversprechende Karriereoption: In der Belegschaft liegt der Frauenanteil bei fast 40 Prozent. Und fast jeder dritte Führungskraft ist weiblich. Das ist auch gegenüber anderen Industrien ein sehr hoher Anteil. So sind in der Chemieindustrie (ohne Pharma) nur 21 % der Belegschaft weiblich, im verarbeitenden Gewerbe, in Fahrzeug- und Maschinenbau liegen die Anteile sogar nur zwischen 12 und 18 %. Das geht aus Angaben des Statistischen Bundesamtes von 2021 hervor. Auch im Bereich der Führungskräfte ist die Pharmaindustrie weiter als einige andere Branchen: Jede dritte Führungskraft ist mittlerweile eine Frau. Von den Mitgliedsfirmen des vfa wird ein Viertel (25,5 %) von Frauen geführt (Stand: Juli 2023).
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Eine zentrale Kennzahl „guter Arbeit“ ist eine angemessene Entlohnung. Grundsätzlich gilt dabei: Je größer die Tarifbindung in einer Branche (also von gewerkschaftlich einheitlich festgelegten Löhnen), desto höher sind die Bruttogehälter. Im Durchschnitt betrug der Jahresbruttoverdienst im Jahr 2022 in der Industrie einschließlich aller Sonderzahlungen 56.334 Euro bei einer Vollzeitbeschäftigung. Das durchschnittliche Lohnniveau der Industrie lag dabei mit 60.221 Euro rund sieben Prozent über dem gesamtwirtschaftlichen Durchschnitt. Das Lohnniveau unterschied sich zwischen den Branchen des verarbeitenden Gewerbes allerdings erheblich. Mit rund 78.000 Euro liegt die Pharmaindustrie auf Platz drei der Gehaltsliste im Industrievergleich. Dies steht im Einklang mit ihren Spitzenwerten bei der Produktivität, der Innovationsintensität, beim Akademiker:innenanteil in der Belegschaft, der Modernität des Kapitalstocks und ihrer Kapitalintensität. Hinzu kommt das hohe Maß der Tarifbindung. Ein wichtiger Teil der Lohnunterschiede ergibt sich aus den Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld. Diese Sonderzahlungen sind feste Bestandteile von Tarifverträgen. 97 Prozent der tarifgebundenen Belegschaften erhalten Urlaubsgeld. Anspruch auf Weihnachtsgeld haben 82 Prozent der tariflich Beschäftigten in der Industrie. Mit 7 bis 19 Prozent entsprechen Sonderzahlungen einem spürbaren Anteil des Bruttolohns, vor allem in Branchen mit hoher Tarifbindung.
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In Deutschland werden Medikamente produziert, die zur Behandlung von Krebserkrankungen, aber auch bei Infektionskrankheiten oder Volkskrankheiten wie Schlaganfall, Herzkreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Immunerkrankungen zum Einsatz kommen. Dass hierzulande so viele anspruchsvolle Arzneimittel produziert werden, ist auch ein Beitrag zur Versorgungssicherheit: Denn je höher die Produktionsexpertise vor Ort und je kürzer die Wege von der Produktion zu den Patientinnen und Patienten, umso schneller und unkomplizierter ist deren Versorgung in Deutschland. Pharmazeutische Erzeugnisse „Made in Germany“ sind aber auch weltweit gefragt: Wegen der hohen Produktionsexpertise, der damit zusammenhängenden Qualität der Produkte und der Liefertreue liegt die Exportquote schon seit Jahren bei über 60 Prozent.
Mit ihrer Innovationskraft sorgen forschende Pharma-Unternehmen auch dafür, dass auch zukünftig weitere neue Medikamente in die Versorgung kommen. Allein im Jahr 2023 wurden 30 Medikamente mit neuem Wirkstoff auf den Markt gebracht und für andere Medikamente Zulassungserweiterungen auf neue Anwendungsgebiete erreicht.