Pharmakometrie
Arzneimittelforschung, ein Spielfeld für „Nerds“: Das zeigt sich in der Pharmakometrie, einer Disziplin, die am Computer ausgeführt wird. Vor ihm sitzen Fachleute, die mathematisch berechnen, was ein Wirkstoff im Körper auslöst. Ein Blick in die Glaskugel, der bei der Entstehung und Verbesserung von Medikamenten heute als unerlässlich gilt.
Pharmakometrie – was ist das?
Wer sich der Pharmakometrie verschreibt, den führt der Weg in die Arzneimittelforschung. Allerdings nicht, um im Labor mit Schutzkleidung Wirkstoffe zu entwickeln, sondern um mit mathematischen Formeln zu arbeiten. Denn auch damit kann man die Erforschung der Wirkstoffe unterstützen. Das wichtigste Ziel im Sinne der Patientinnen und Patienten ist es, den richtigen Wirkstoff in der richtigen Dosis zu finden. Beides lässt sich auf Basis computerbasierter Berechnungen abschätzen. So können schnell und effizient Erkenntnisse gewonnen werden. Pharmakometrie ist also die Schnittstelle zwischen Biologie und Mathematik. Sie ist eine noch relativ junge Disziplin – eine „emerging science“, wie die US-Zulassungsbehörde sie beschreibt.(1)
Was lässt sich in der Arzneimittelforschung mit Pharmakometrie erreichen?
Mit Hilfe von mathematischen Modellen lässt sich abschätzen, was ein bestimmter Wirkstoff im Körper auslöst, und das in Abhängigkeit davon, welche körperlichen Voraussetzungen der Patient oder die Patientin mitbringt. Pharmakometriker und Pharmakometrikerinnen prognostizieren also die Wechselwirkungen zwischen dem Arzneimittel und dem oder der Einnehmenden: Wie lange wirkt das Medikament im Körper und wie verändert sich die Wirkung im Krankheitsverlauf? Das sind wichtige Fragen – ganz gleich ob es um neue Therapien geht oder um bestehende, die die Pharmakometrie verbessern kann. Auch die optimale Dauer einer Behandlung lässt sich mit Hilfe computergestützter Modelle prognostizieren. Und nicht zuletzt sind die Vorhersagen am Computer auch deshalb interessant, weil sie zunehmend helfen können, Tierversuche zu ersetzen.